So schnell ist das größte, sportliche Ereignis dieses Jahr auch wieder vorbei. Wir wollen nochmal Revue passieren lassen, was sich hervorzuheben lohnt bei den diesjährigen Spielen in Tokio.
Harimoto- Schock in Runde 3
Ich muss zugeben, ich selber hatte Harimoto vor Olympia als meine heimliche Nr.3 im Einzel vermerkt. Der junge Japaner hatte zu jenem Zeitpunkt Weltranglistenposition 4. inne und konnte auf jeden Fall zum erweiterten Kreis der Favoriten gezählt werden. Umso überraschender war es das Harimoto im Achtelfinale 3:4 gegen den Europäer Darko Jogic ausschied. Offensichtlich war Harimito mit Darko Jogics Spielsystem nicht so gut vertraut und überrascht von dessen offensiven Rückhandspiel. Für den Slowenen ist es bis Dato sein größter Erfolg, welcher in der ersten Bundesliga für den 1. FC Saarbrücken aufschlägt. Im darauffolgenden Viertelfinale unterlag er dem anderen Youngster Lin Yun-Ju dann mit 0:4 deutlich.
Kein Happy End für Boll im Einzel
Schon die Auslosung wäre schwer geworden für Timo, schließlich hätte er im Viertelfinale gegen niemand Geringeres als Fan Zhendong spielen müssen, aber so weit kam es erst gar nicht. In dem Achtelfinale davor blieb Boll leider unter seinen Möglichkeiten und sein Kontrahent Jung- Young-Sik präsentierte sich in einer sehr guten Form. Somit folgerichtig unterlag Boll mit 1:4. Leider war es Boll somit immer noch nicht vergönnt bei Olympia weiter, als bis zum Achtelfinale vorzudringen. Besonders ärgerlich ist es dieses Mal, weil er bei den vergänglichen Europameisterschaften sich sehr gut präsentierte. Offen bleibt, ob der deutsche Rekordmeister in Paris 2024 aufschlagen wird…
Mima Ito- Erwartungen erfüllt, oder unter ihren Möglichkeiten?
Die zweite große Hoffnung für den Gastgeber kann an sich sehr zufrieden mit sich sein. In dem ersten offiziellen Mixedwettkampf bei Olympia konnte sie sich mit ihren Partner Jun Mizutani Gold vor China erspielen, was allein schon eine ganz besondere, historische Leistung darstellt. Es folgten eine Bronzemedaille im Einzel und eine Silbermedaille mit der Mannschaft. Dennoch ist es beunruhigend, dass sie im Einzelwettkampf sowie im Teamwettkampf gegen die chinesischen Kontrahenten wenig Chancen hatte. Mima Ito galt als die einzige große Gefahr für die chinesischen Damen und dennoch musste sie im Halbfinale ein niederschmetterndes 0:4 gegen Sun Yingsha hinnehmen. Es bleibt abzuwarten, ob Mima Ito auch in der Zukunft die Chinesinnen noch vor Herausforderungen stellen kann.
Das Reich der Mitte wankt- Oder doch nur eine Fata Morgana?
So knapp hat man sich die Halbfinalspiele gewünscht, aber wirklich daran geglaubt hat davor keiner. China ist doch eine Klasse für sich. Oder vielleicht doch nicht? Ovtcharov sowie Lin- Yun-Ju haben im Halbfinale alles gegeben und hatten die beiden Topchinesen Ma Long und Fan Zhendong am Rande einer Niederlage. Am Ende jedoch gewannen beide gegen ihre Kontrahenten. Ma Long setzte sich mit 11:9 im siebten Satz gegen Ovtcharov durch und Fan Zhendong konnte im siebten Satz mit 11:8 gegen Lin Yun-Ju triumphieren. Im späteren Teamfinale hatte Ovtcharov wieder die Chance, hier jedoch verlor er leider erneut im Entscheidungssatz, diesmal gegen Fan Zhendong. Die Chinesen wirken also nicht mehr unantastbar. Dennoch: Am Ende gewinnt China 4x Gold, und 3x Silber. Somit haben auch diese olympischen Spiele gezeigt, China ist und bleibt das Maß aller Dinge.
Wir haben viele spannende Spiele gesehen und hoffen, dass die olympischen Spiele in Paris 2024 nicht so lange auf sich warten lassen und vielleicht können wir auch hier die eine oder andere Überraschung erleben.
Autor
Cedric Thornton